Schoko-Produkte durch Kinderarbeit belastet

von Andreas Jalsovec

Sonntag, 20.04.2014

Aktivisten im Osterhasenkostüm protestieren gegen Kinderarbeit
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Osterhasen-Protest in Berlin: INKOTA fordert "Make chocolate fair!"

Im Schnitt isst jeder Deutsche pro Jahr rund 10 kg Schokolade – umgerechnet etwa 100 Tafeln. Gerade zu Ostern hat die süße Nascherei Hochkonjunktur. Doch in vielen Schoko-Produkten steckt eine bittere Wahrheit.

Darauf machte zuletzt eine Aktion des INKOTA-Netzwerks am 15. April 2014 vor dem "Kaufhaus des Westens" in Berlin aufmerksam. Die als Osterhasen verkleideten Aktivisten erinnerten mit einem überdimensionalen Schokoladen-Osterei daran, dass ein Großteil der überwiegend in Westafrika beheimateten 5,5 Millionen Kakaobauern noch immer weit unterhalb der Armutsgrenze lebt. Als Folge davon würden auf den dortigen Kakaoplantagen mehr als 500.000 Kinder als billige Arbeitskräfte missbraucht.

Mit der bereits 2013 europaweit gestarteten Aktion "Make Chocolate Fair" fordert INKOTA die Schokoladenhersteller u.a. dazu auf, den Bauern für ihren Kakao einen fairen Preis zu zahlen, für die Einhaltung der Menschen- und Arbeitsrechte entlang der gesamten Kakao-Wertschöpfungskette zu sorgen und ausbeuterische Kinderarbeit abzulehnen. Zwar hätten viele Unternehmen zugesagt, bis 2020 für ihre Schokolade 100 Prozent nachhaltig zertifizierten Kakao zu nutzen, doch dieser Ankündigung müssten nun endlich auch praktische Schritte folgen.

Den Verbrauchern rät das Netzwerk INKOTA, beim Kauf von Schokoladenprodukten "auf faire und nachhaltig zertifizierte Schokolade zu achten". Wer die Aktion "Make Chocolate Fair" unterstützen möchte, kann außerdem im Internet eine entsprechende Petition unterschreiben: http://de.makechocolatefair.org/ 

Sonntag, 20.04.2014